Der Papst führt Krieg?

 

Vorwort zum Autor: Wir distanzieren uns ausdrücklich von seiner politischen Vergangenheit, seinem Wirken und Tun in der Nationalsozialistischen Partei, seinen Kriegsbeteiligungen, Rassetheorien und Verfolgung anderer Menschen – insofern diese Behauptungen überhaupt zutreffend sind. Es geht in diesem Beitrag ausschließlich um die Rolle der katholischen Kirche!

 

Der Papst führt Krieg?

Eine zeitgeschichtliche Skizze

von

Adolf Mohring

 

Der Papst führt Krieg?

„Die wahre Gefahr für die Kirche ist in Deutschland, denn der eigentliche Herd des intellektuellen Atheismus und infolgedessen des sozialen oder besser antisoziaIen Anarchismus ist in Deutschland, und das sind die zwei größten Gefahren der Zukunft für die Kirche und für die ganze Kulturwelt.

Es geht in diesem Kriege (d. h. im Weltkrieg 1914—1918) im Grunde genommen nicht um den Gewinn oder den Verlust einiger 100 Kilometer Terrain, nicht um die politische und wirtschaftliche Hegemonie zu Lande oder zu Meere der einen oder der anderen Station, nicht um die mehr oder weniger tiefgehende Umgestaltung der Karte Europas, ja, der Weltkarte; nicht einmal (ach Gott, die Feder erzittert mir in der Hand beim Schreiben dieser Worte) um das Sein ober Nichtsein einer Nation.

Es geht in diesem Kriege in Wirklichkeit um das Reich Gottes in den Seelen, nämlich um das Wiederaufkommen oder die Vernichtung des Absoluten in der menschlichen Seele.

Die moderne — mit der brutalen Gewalt des Pangermanismus identische — deutsche Geistesrichtung aber ist es, die das Absolute in der menschliche vernichtet.

Die menschliche Vernunft muss wieder zur Erkenntnis Gottes geführt werden, des Wahrhaften, des persönlichen Gottes, des Schöpfers aller Dinge, dessen Existenz heutzutage allein unter allen religiösen Doktrinen die katholische Doktrin zu verkünden wagt. Das große Hindernis zur Verwirklichung dieses unerlässlichen Werkes ist aber die moderne deutsche Geistesrichtung, deren unausbleibliche Folgen für die Menschheit ein pantheistischer Atheismus und soziale Anarchie sind. Ihr, die ihr um das Schwinden des Glaubens aus den Seelen eures Volkes trauert, geht auf den Urquell dieser Erscheinung zurück. Immer und immer wieder werdet ihr euch überzeugen können, daß das Übel von der deutschen Philosophie herrührt. Die Schlußfolgerung ist klar.” – Kanonikus Bernhard Gaudeaur in dem Buch “Le Guerre Allemande et le Catholicisme”

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Wenn wir, selbstredend auf unsere Art, die nötigen Schlußfolgerungen aus obigen Worten des Kanonitus Haudeaus ziehen wollen, ist es nötig, dem Buch, dem sie entnommen sind, selbst unsere Aufmerksamkeit zu schenken. Das Buch erschien im Jahr 1915 unter dem Patronat des katholischen Komitees für französische Propaganda, dessen Ehrenpräsidenten die Kardinals-Bischöfe Lucon von Reims und Amette von Paris waren. Herausgeber des Buches war der Rektor des Institut Catholique in Paris, Msgr. Alfred Baudrillart, der selbst auch zu den Mittverfassern dieses Buches zählt.
Dieser Herr Baudrillart empfing im Dezember 1935 von Papst Pius XI. den Kardinalspurpur: er wurde zum Kurienkardinal ernannt mit der Erlaubnis, feinen Sitz in Paris beizubehalten. Der mächtige und nach totaler Weltherrschaft gierige römische Männerbund wird wohl kaum die höchste Würde, die er nächst der Papstwürde zu vergeben hat, jemandem zuerkennen, den er nicht für geleistete wertvolle Dienste belohnen und zugleich mit neuen, wichtigen Aufgaben betrauen will. Auch die Erlaubnis, als Kurienkardinal seinen Sitz in Paris beibehalten zu dürfen, wird kaum allein der Ansicht entsprungen fein, Herrn Baudrillart an der Spitze der katholischen Universität   zu belassen. Personalpolitische Maßnahmen lagen im Bereich der hohen Politik meist mehr als offizielle Kundmachungen. Hat nicht gerad der Lateiner das Wort geprägt: „ Nomen est omen“?  Baudrillart war es auch, der den gewiß nicht ohne tiefe Absicht zum päpstlichen Legaten auserkorenen derzeitigen Kardinal-Erzbischof von Paris, Berdier, zu dem vom 28. – 30. Juni 1935 stattgefundenen allgemeinen Katholikentag nach Prag begleitete. In jener Zeit wurde der Knoten zum Bündnis Paris – Prag – Moskau geschürzt, die Prager Hussitenhäuptlinge sanken in die liebevoll ausgebreiteten Arme des heiligen Vaters und die Herren Berdier und Baudrillart wurden bald darauf zu Ehrendoktoren der Universität Prag ernannt.

Welch ein Schauspiel für Götter! Der „heilige Vater“ und „Stellvertreter Gottes“ führt Frankreich, seine geliebte „älteste Tochter“ in die Arme des „Ehrengottlosen Stalin“ und sorgt sogleich dafür, daß auch die Tschechei, dieser in Versailles von diversen Vätern gezeugte Bankert seiner ältesten Tochter, in diesem herrlichen Ehebund die Rechtsstellung eines legitimen Kindes erhält! Und mit welcher Liebe der heilige Vater seither dieses seines jüngsten „Enkelkindes“ annimmt. So unternahm jüngst der Chefredakteur des „Offervatore Romano“, Graf della Torre eine Informationsreise nach der Tschecho-Slovakei, worauf er sich in einem Leitartikel seines Blattes (Nr. 136/1938) „über die juristische Lage der Nationalitäten der Tschechoslovakei“ verbreitete und zu dem Ergebnis kam, dass die Sudetendeutschen die nationale Gleichberechtigung auf Grund des Artikels 134 der Verfassung schon längst besitzen, dass eigentlich alles in schönster Ordnung wäre, wenn nicht die Sudetendeutschen eine gänzlich andere Staatsform forderten. Und in ihrer Nummer 257 vom 4.6.38 gibt die Berliner Börsenzeitung eine Meldung des „Tschechoslovakischen Preßbüros“ vom 3. Juni wieder, wonach der Erzbischhof von Paris, Kardinal Berdier, im Anschluß an den eurachistischen Kongres in Budapest in Prag dem Ministerpräsidenten Hodscha einen Besuch abstattete

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und Staatspräsident Dr. Benesch in Audienz empfangen wurde. In seiner Erwiderungsansprache anlässlich des ihm auf dem Rathaus zuteil gewordenen feierlichen Empfangs erklärte der Kardinal u.a.

Er sei voll Hoffnung und Vertrauen, das die Tschechoslovakei ihre Mission glänzend zu erfüllen im Stande sein werde. Der „Enkel“ seiner Heiligkeit scheint sich demnach seit den Junitagen des Jahres 1935 äußerst befriedigend und hoffnungsvoll entwickelt zu haben. Manche Leute meinen zwar, die Tschechoslovakei tue alles, um einen europäischen Krieg zu provozieren. Aber vielleicht ist ja gerade das ihre „Mission“. Doch kommen wir auf das Buch des Herrn Baudrillart zurück.

Seinem propagandistischem Zweck entsprechend, der auf die Beeinflussung der Katholiken in den neutralen Ländern gerichtet war, erschien das oben genannte Buch außer in Französisch in 5 weiteren Sprachen, nämlich in Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch. Dem Buch hat der damalige Kardinal-Erzbischof von Paris, Umette, selbst ein Vorwort geschrieben, das gewissermaßen zum Leitspruch die Worte hat: „Curam habe de bono nomine!“ (Gebet Acht auf euren guten Ruf!) Hinsichtlich der Verfasser des Buches sagt er: „Die verschiedenen diese Band bildenden Kapitel haben Männer geschrieben, deren Strenggläubigkeit und Treue gegenüber der Kirche ebenso bewährt sind wie ihre Urteilsfähigkeit und die Dokumente, auf die sie sich stützen. Wir können versichern, daß die von ihnen auseinandergelegten Ansichten sowie die von ihnen berichteten Tatsachen vollen Glauben verdienen.“

Sollte Herr Umette tatsächlich die sattsam bekannten Gräuelmärchen von den durch die Deutschen abgehackten Kinderhänden, den geschändeten Nonnen, den gemarterten Priestern geglaubt haben, oder sollte er bei dem Zitat von dem „guten Ruf“ an die Worte des Völkerapostels Paulus gedacht haben: „So die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seinem Preis, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden?“ (Römer 2-3-7).

Man begegnet zuweilen der Ansicht, der römisch-katholische Priester in Frankreich sei im Gegensatz zu dem in manchen anderen Ländern in erster Linie Franzose und dann erst Katholik. Wer so urteilt, betrachtet die Dinge vielleicht zu einseitig oder von nicht genügend geschichtlicher Warte aus. Aufs ganze gesehen gibt es für den römischen Männerbund nur eines: die restlose Durchsetzung seines Weltherrschaftsanspruchs. Was aber die Verwirklichung dieses Zieles anbetrifft, so gilt immer das Wort, daß viele Wege nach Rom führen. Wir dürfen auch eines nicht aus dem Auge verlieren, dass nämlich Rom unablässig einen doppelten Kampf zu führen hat. Einmal gilt es, den Herrschaftsbereich gebietsmäßig zu erweitern, neue Länder, neue Völker unter dem Krummstab zu beugen. Zum anderen ist Rom ständig gezwungen, das eroberte Land in Botmäßigkeit zu halten, die Völker daran zu hindern aus dem römischen Pferch auszubrechen.

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Wäre die römische Kirche, wie der völkische Staat, biologisch gegründet und damit in ihren Grundlagen sittlich, so wäre der eine Kampf nicht möglich, der andere nicht nötig. Die katholische Idee, folgerichtig zu Ende gedacht, bedarf zu ihrer Verwirklichung in biologischer Hinsicht der Verschmelzung sämtlicher rassischer Bestandteile dieser Erde, d.h. die Auslöschung aller rassischen Besonderheit, währen die Natur offensichtlich ihre schöpferischen Ziele gerade durch Schaffung mannigfaltiger Vorbilder und Spielarten erstrebt. In der katholischen Idee manifestiert sich also gerade zu die Widernatur, die Gegenschöpfung. (1A)

Die taktischen Erfordernisse in diesem doppelten Kampf sind äußerlich begreiflicherweise sehr verschiedenartig. Die Methode selbst aber ist keineswegs so kompliziert, wie es scheinen könnte. Der römische Männerbund hat in seinen Lehren und Einrichtungen so viel vom dem vorchristlichen jüdischen Priesterbund übernommen, dass man ihn ohne weiteres als den Geschäftsnachfolger der pharisäischen Hierokratie bezeichnen kann. Er bezeichnet sich ja selbst „in loco Aron“, auf Arons Platz sitzend (2), und es wäre geradezu ein Wunder, wenn die Herren auf dem Stuhl Petri nicht auch die erprobten Regierungsmethoden ihrer Vorgänger übernommen hätten, von denen eine treffende Schilderung sagt:

Um sich nicht unnütze Arbeit aufzubürden und nicht in Zusammenstöße mit Massen zu kommen, waren sie (d. h. die Priester) unter sich übereingekommen, nicht nur die Heiden ( d. h. Nichtjuden) in Kriege zu hetzen, sondern auch die wehrfähigen Männer des eigenen Volkes in jedem dritten oder viertem Geschlecht in den Krieg zu treiben, damit sie die Älteren zu Hause in aller Ruhe lenken konnten, während das jüngste Geschlecht schon durch die bekümmerten Gesichter der Älteren in Furcht und im Zaume gehalten wurde.

(1 a) Nach Niederschrift dieser Zeilen berichtet die Presse („ Völkischer Beobachter“ Nr. 212 v. 31.07.1938 und „Angriff“ Nr. 182 vom 31.07.1938) so eben von einer Ansprache, die Papst Pius XI vor Priesterschülern der Kardinalkongregation „De Propaganda Fide“, des päpstlichen Ministeriums für die Missionen, hielt, wobei er nach dem „Angriff“ u. a. ausführte. „Man vergisst, dass das menschliche Geschlecht, die gesamte Menschheit, eine einzige große universale menschliche Rasse ist. Der Ausdruck menschliches Geschlecht bezeichnet ja gerade die menschliche Rasse, obwohl gewisse Schriftsteller diesen Ausdruck als wenig sympathisch betrachten. Wie man Geschlecht sagt, so kann man Rasse sagen, und muß man sagen, dass die Menschen vor allem ein großes und einziges Geschlecht, eine große und einzige Familie Geborener und Gebärender sind. Das Menschengeschlecht ist also eine einzige universale katholische Rasse. Man kann allerdings nicht bestreiten, dass in dieser universalen Rasse kein Platz für verschieden Rassen, ihre zahlreichen Abarten, ebenso für viele Nationalitäten ist, die sich in noch stärkerem Maße von einander unterscheiden.“ Damit wird das oben gesagte aus päpstlichen Munde selbst in vollem Umfang bestätigt.

(2) Vergleiche Ludendorffs Halbmonatsschrift „Am heiligen Duell Deutscher Kraft“ Folge 16 vom 20.11.1937, Seite 635. Im Folgenden kurz: h. Duell.

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Durch die verbrecherischen Machenschaften des römischen Männerbundes ist im Verlauf der Geschichte der letzten anderthalb Jahrtausende nachweislich in zahllosen Kriegen so viel Blut vergossen worden, dass wir keinen Zweifel zu haben brauchen, wenn wir den Mann auf dem Stuhle Petri in jeder Beziehung als den würdigen Nachfolger Aarons, des Gründers der jüdischen Hierokratie, bezeichnen.

Wie segensvoll so ein Krieg für die Belange der römischen Kirche sein kann, sagt der Bischof von Versailles in seinem Hirtenbrief zu Fasten 1915:

„Unter dem Druck des Leidens und der Vaterlandsliebe hat sich über unser Land ein Hauch höheren Lebens erhoben, und Frankreich ist zugleich zur ältesten und notwendigsten seiner Überlieferungen, zur katholischen Überlieferung zurückgekehrt“.

Die Haltung der katholischen Kirche und ihres Klerus ist, wie sich das ganz von selbst versteht, in überwiegend katholischen Ländern zu den Fragen der Politik äußerlich eine andere als in vorwiegend nichtkatholischen Ländern. Auf die Generallinie hat dies aber keinerlei Einfluß. Der Katholizismus kann sich zuweilen des Nationalismus für seine zwecke bedienen, ohne Selbstaufgabe könnte er aber niemals den Primat des Nationalismus anerkennen. Wenn aber gar der Nationalismus zu völkischer Selbstbestimmung wird, erblickt die römische Kirche darin naturnotwendig ein Naturfeind. Stets muß auch berücksichtigt werden, dass die römische Kirche zur Führung ihrer Kriege über keine eigenen Armeen in staatsrechtlichem Sinne verfügt, sondern daß sie darauf angewiesen ist, die Armeen anderer Staaten auf irgendeinem Wege ihren Zwecken dienstbar zu machen. ( Von der Aufhebung des Kirchenstaates im Jahr 1870 bis zur Konstituierung der souveränen Vatikanstadt durch die Lateranverträge im Jahr 1929 hatte die römische Kirch überhaupt kein eigenstaatliches Gebiet.) Dem Wort „Frankreich zu erst“, mit dem zuweilen der römische Klerus in Frankreich in Bezug auf seine nationale Einstellung charakterisiert wird, seien daher die Worte Baudrillarts gegenüber gestellt:

„Wir lieben innig unser Vaterland, aber wir sind vor allem die treuergebenen Kinder der katholischen Kirche, und wir wollen unter keinerlei Vorwand an dem unheilvollem Werke mitarbeiten, ihr Kleid ohne Naht zu zerreißen.“

Das Wort, das der Katholizismus jedem Nationalismus das Rückgrat bricht, gilt, wenn immer auch die Stunde der Entscheidung kommen mag, für alle Völker.

Um das politische Spiel des römischen Männerbundes zu erhellen, darf nicht unerwähnt bleiben, dass nach dem Erscheinen des Buches von Baudrillart, vorab in Kreisen des Deutschen Katholizismus, eine heftige Abwehrbewegung einsetzte; bei diesen allerdings ganz besonders aus dem Grund, weil in dem Buch den  (hier geht es bald weiter)

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